Selbstbezeichnung - behinderter Mensch, Mensch mit Behinderung, behindert oder besonders- was sollen wir denn jetzt sagen?
Auswahl der richtigen Worte für eine inklusive Sprache
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen: Der Begriff "behindert" ist kein Schimpfwort. Deshalb sollte er auch wieder in den Diskurs der Behinderten-Community integriert werden. Vielleicht haben Sie bereits Sätze wie "Ach, das war doch nicht so gemeint" oder "Mich stört das nicht" gehört. In solchen Fällen haben Sie möglicherweise Ausdrücke oder Formulierungen verwendet, die für Sie in Ordnung sind, jedoch für andere verletzend wirken können. Sprache spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwirklichung von Inklusion, nicht nur in Bezug auf die Ansprache einer Person.
Selbstbezeichnung - was bedeutet das?
Die Selbstbezeichnung, also das Wort, das jemand wählt, um sich selbst zu beschreiben, kann verschiedene Aspekte wie Behinderung, sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität umfassen. Selbstbezeichnungen sind wichtig, da sie nicht nur ein Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln, sondern auch ein Bestandteil der Identität einer Person sind. Manchmal ist diese Selbstbezeichnung sogar ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz der eigenen Person. Hinter einer selbst gewählten Bezeichnung steckt oft viel Kraft und manchmal sogar ein langjähriger Kampf. Daher ist es entscheidend, zuzuhören, nachzufragen und dann respektvoll mit der gewählten Bezeichnung umzugehen. Es ist in Ordnung, Fehler zu machen oder zunächst vielleicht nicht den richtigen Begriff zu verwenden, solange wir bereit sind, es danach besser zu machen.
Was nehmen wir daraus für uns mit?
Wie sich eine Person bezeichnet, ist absolut ihre Entscheidung und sollte immer respektiert werden. Wenn wir uns unsicher darüber sind, wie sich eine Person, mit der wir in Kontakt sind, selbst bezeichnet, sollten wir einfach nachfragen. Meistens signalisiert die Frage nach der Bezeichnung schon ein Interesse und hilft dabei, dass sich die Person dir öffnen kann.
Wer mehr zu dem Thema lesen möchte, kann die Kolumne von Katja Lüke in „Die neue Norm“ lesen. Frau Lüke ist selbst eine Frau mit Behinderung und erklärt, wie sie ihre Selbstbezeichnungen verwendet.
https://dieneuenorm.de/kolumne/mensch-mit-behinderung-behinderter-mensch-oder-was/
Text in einfacher Sprache:
Menschen mit Behinderung haben verschiedene Bezeichnungen für sich.
Manche Menschen nennen sich zum Beispiel:
- Mensch mit Behinderung oder
- behinderter Mensch.
Jeder Mensch darf das selbst entscheiden.
Autorin: Esther Jödecke