Der Harz muss ans Netz
In der heutigen Zeit gehört eine schnelle Breitbandanbindung zu den enorm wichtigen "harten" Standortfaktoren, die letztlich auch über die Ansiedlung von Unternehmen entscheiden. Neben den großen und mittelständischen Unternehmen sind auch Ingenieurbüros, Handwerksbetriebe, Händler, Behörden, Bildungsträger und Schuleinrichtungen auf das Vorhandensein von hochwertigen Breitbandanschlüssen angewiesen.
Im Landkreis Harz gibt es trotz aller Anstrengungen immer noch Orte, die über keinen qualifizierten Breitbandzugang verfügen und daher mit geringen Zugangsgeschwindigkeiten auskommen müssen. Diese Orte sind heute die "weißen Flecken" im Breitbandatlas der Bundesregierung und haben damit im harten Wettbewerb um Ansiedlungen, Investitionen und auch Bildungschancen Nachteile - dieser Herausforderung stellt sich der Landkreis Harz seit einigen Jahren.
Verfahrensablauf/Projektstand Juni 2023
- 08.04.2016: EU-weite Ausschreibung
- 08.07.2016: Ende der Angebotsfrist für die Angebote der Telekommunikationsunternehmen, es lagen Angebote für alle ausgeschriebenen Lose vor
- 11.07.2016: Submission
- 12./13.07.2016: erste Vorprüfung der Angebote
- 13.07.2016: Einladung der Telekommunikationsunternehmen zu den Bietergesprächen am 21. und 22.07.2016, hierzu wurde in Vorbereitung jeweils ein Fragenkatalog vorab zugeschickt
- alle Bietergespräche fanden statt und bis zum 19.08.2016 haben die Telekommunikationsunternehmen Zeit für ihr finales Angebot
- 34. KW: Prüfung und Wertung der Angebote
- Für beide Ausschreibungen (ELER und EFRE) wurden finale Angebote abgegeben.
- Am 06.09.2016 konnte Landrat Martin Skiebe in Berlin aus den Händen von Bundesminister Alexander Dobrindt zwei Förderbescheide für den NGA-Breitbandausbau im Landkreis Harz in Empfang nehmen (Fördersumme 4.962.818 Euro für Maßnahmen zum Breitbandausbau im ländlichen Raum (ELER) sowie für Gewerbegebiete in der Stadt Harzgerode (EFRE)).
- Diese Summe wird noch mit Mitteln des Landes und des Landkreises aufgestockt.
- Am 24.03.2017 erhielt der Landkreis die Förderbescheide des Landes über 4.125.727,22 Euro (ELER) und über 568.227,82 Euro (EFRE), hier ist eine 90-prozentige Förderung der Planungsleistungen mit enthalten.
- Die finalen Förderanträge wurden am 30.06.2017 beim Bund gestellt, um so die komplette Finanzierung zu sichern.
- Am 13.12.2017 erhielt der Landkreis die finalen Förderbescheide des Bundes von der ateneKom über 385.239,00 Euro für das EFRE Gebiet (Gewerbegebiete) und 2.763.022 Euro für das ELER Ausbaugebiet. Die geringeren notwendigen Mittel vom Bund resultieren aus den Vergabeverhandlungen.
- In Harzgerode im CCC, Creativitäts- und Competenz- Centrum, wurden am 08.01.2018 die 3 Ausbauverträge mit der Deutschen Telekom GmbH (2 Verträge, 4 Lose EFRE und 4 Lose ELER) und der MDDSL - Mitteldeutsche Gesellschaft für Kommunikation mbH, Magdeburg (4 Lose ELER) vom Landrat unterschrieben.
- Spatenstich im Gewerbe- und Industriegebiet Magdeburger Straße in Quedlinburg am 29.05.2018 im Beisein des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur und den Vertretern der Fördermittelgeber des Bundes und des Landes für den Ausbau der Gewerbegebiete in Halberstadt, Harzgerode, Quedlinburg und Wernigerode mit Glasfaser sowie der Stadt Harzgerode
- Bis heute sind folgende Gewerbegebiete (EFRE Lose) durch die Deutsche Telekom ausgebaut:
- Los 1 Harzgerode ( Gewerbegebiete und die Kernstadt)
- Los 2 Gewerbegebiete Quedlinburg
- Los 3 Gewerbegebiete Wernigerode
- Los 4 Gewerbegebiete Halberstadt
- Tag der Baufertigstellung und Inbetriebnahme 10.11.2020
In den Gewerbegebieten wurde wie geplant, eine Downloadgeschwindigkeit von 100 Mbit/s symmetrisch (FTTH) und in der Stadt Harzgerode, wie vorgesehen, eine Downloadgeschwindigkeit von 50 Mbit/s erzielt (FTTC). Es konnten 3738 Haushalte und 298 Unternehme angeschlossen werden.
Den Unternehmen stehen Bandbreiten bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) zur Verfügung. Die Glasfaser wurden bei den interessierten Grundstückseigentümern im Laufe des Ausbaus in die Gebäude verlegt und können jetzt von den Gewerbetreibenden genutzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter: https://gigabit-projekttraeger.de/
- Auch für die vier ELER Lose (Verbandsgemeinde Vorharz, Stadt Oberharz am Brocken, Gemeinde Huy und Stadt Falkenstein), ist seitens der Deutschen Telekom der Ausbau abgeschlossen und die Buchbarkeit möglich. Im Ergebnis steht den Kunden beim Download eine Bandbreite von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung.
- Die MDDSL hat im Frühjahr 2019 mit dem Ausbau der ELER Lose 3 (Osterwieck und Nordharz) und 6 (Blankenburg, Quedlinburg, Ballenstedt), das heißt mit der Aufstellung der Multifunktionsgehäuse, angefangen. Mit dem Tiefbau wurde im Sommer 2019 im Raum Osterwieck/Hessen begonnen und dieser im Raum Gernrode/Ballenstedt fortgesetzt. Der Ausbau muss insbesondere hier sehr engmaschig begleitet werden, um das Ausbauziel = Buchbarkeit entsprechend der Verträge zu gewährleisten.
Insgesamt ist auch im Landkreis Harz festzustellen, dass durch den gleichzeitigen, bundesweiten Breitbandausbau es auch hier zu Kapazitätsengpässen gekommen ist. Die Folgen der Corona Pandemie sind insbesondere bei der MDDSL gravierend und eine Buchbarkeit eines Anschlusses wird erst Ende 2023 / Q I 2024 für alle Lose möglich sein.
- Zwei der an die MDDSL vergebenen Lose (Wernigerode/Ortsteile Schierke, Minsleben und Reddeber/Ilsenburg und Ortsteile Harzgerode) wurden von der MDDSL aus wirtschaftlichen Gründen zurückgegeben und neu ausgeschrieben. Gefordert ist hier eine Übertragungsrate von mindestens 100 Mbit/s für Privathaushalte und Unternehmen, sodass grundsätzlich hier mit Glasfaser bis Ende 2024 erschlossen wird.
- Folgende Unternehmen erhielten den Zuschlag und haben Ausbauverträge mit dem Landkreis Harz abgeschlossen:
- Los 1: Harzgerode: Deutsche Telekom
- Los 2: Schierke: Deutsche Telekom
- Los 3: Reddeber/Minsleben: ARGE (Heuer&Sack und MDDSL)
- Los 4: Ilsenburg: Deutsche Telekom
- Aufgrund des wachsenden Eigenausbaus der Telekommunikationsunternehmen wurde beschlossen am 03.07.2023 ein neues Markterkundungsverfahren mit einer Mindestlaufzeit von acht Wochen zu starten. Grundlage ist die neue Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“, um alle noch übrig gebliebenen Adressen („Graue Flecken“) im laufenden bzw. geplanten Eigenausbau in den nächsten drei Jahren, zu erfassen und dann gezielt gefördert ausbauen zu lassen.
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Für die neue Förderperiode (2014-2020) wurde vom Land die Beratungsleistung neu ausgeschrieben und die tktteleconsult Kommunikationstechnik GmbH konnte sich hier durchsetzen.
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