Die Hosttown-Tage als Feier des gemeinsamen Sports
Hosttown
Eine aufregende Zeit ist für die Hosttowns Halberstadt und Quedlinburg/Thale am 14. Juni 2023 zu Ende gegangen. Nach über einem Jahr Organisation und Vorbereitung haben die Hosttowns vom 12. bis 14. Juni insgesamt vier Delegationen empfangen.
Vom 17. bis 24. Juni fanden in Berlin die Special Olympics World Games statt. Im Vorfeld empfingen Halberstadt und Quedlinburg mit Thale insgesamt vier Delegationen mit Sportlern und Sportlerinnen. Diesen Besuch nennt Special Olympics Hosttowns. Es bedeutet, dass alle drei Städte Besucher aus Afrika empfangen, die eine Woche später in Berlin an den Wettkämpfen teilnehmen. Alle Sportler und Sportlerinnen haben eine sogenannte geistige Behinderung (Definition laut Special Olympics Special Olympics World Games Berlin 2023/17. bis 25. Juni). Ziel ist es Deutschland als Gastgeberland besser kennenzulernen und neue Kontakte zu knüpfen.
Beide Hosttowns haben sich ein buntes Programm zum gegenseitigen Kennenlernen und Präsentieren der Region überlegt. Bereits seit über einem Jahr haben sich die zwei Organisationsteams in Halberstadt und in Quedlinburg mit Thale regelmäßig getroffen. Alle waren vorher sehr aufgeregt und stellten sich folgende Fragen: Kommen die Gäste pünktlich am Montag an? Sind alle an den richtigen Orten zu den richtigen Zeiten? Haben alle Gäste Spaß an den verschiedenen Programmen?
Am 13.6. startete in Halberstadt das Sportfest mit dem Ruf „Sport frei“. Die Wettkämpfe in Leichtathletik, Schwimmen, Fußball und Tischtennis sowie drei Angebote zum Ausprobieren für alle interessierten Menschen wurden ausgetragen. Die Gäste aus Kamerun und Madagaskar haben mit großer Freude bei den Leichtathletik-Wettkämpfen und dem Tannenzapfen-Weitwerfen mitgemacht. Immer wieder hörte man den Ruf „Encore“ auf Französisch und Klatschen und Lachen auf dem Gelände. Zusätzlich zu den Delegationen haben über 200 weitere Sportler und Sportlerinnen aus Schulen und Werkstätten im Landkreis bei den Wettkämpfen mit großer Freude mitgemacht.
In Thale fand am 14.6. das Sportfest statt, Höhepunkte waren Tanzen und Fußballspielen. Die Lebenshilfe Harzkreis Quedlinburg und die Evangelische Stiftung Neinstedt waren mit Sportlerinnen und Sportlern ebenfalls dabei.
Kulturell war ebenfalls einiges geboten: In Halberstadt fand eine Wanderung in den Spiegelsbergen mit einem extra gedruckten Stempelheft und eine Stadtrundfahrt mit der Straßenbahn statt, während es in Quedlinburg und Thale in die Lyonel-Feiniger Galerie zu einem Workshop ging und ebenfalls ein Stadtrundgang geplant war.
Ein Höhepunkt war auch der festliche Empfang in Quedlinburg zu dem auch die Delegation und Organisatoren aus Halberstadt eingeladen waren. In Halberstadt wurden am Mittwochabend die Delegationen mit einer Feier verabschiedet, bevor sich alle am Donnerstag auf den Weg nach Berlin machten.
Tolle Projekte sind bei der Vorbereitung entstanden
Im Vorfeld haben sich die Beteiligten sehr viele Gedanken gemacht, wie man Menschen auch über sprachliche Barrieren hinaus zusammenbringen kann. Die 14 Gäste in Halberstadt kommen aus Kamerun und Madagaskar und die Gäste in Quedlinburg und Thale kommen aus Tansania und Ghana. In den vier afrikanischen Ländern sind die Hauptsprachen Englisch und Französisch, es haben sich zwar Übersetzerinnen gefunden, die das Programm begleiten, aber gerne wollten die Organisatoren auch etwas finden, um die Menschen zusammenzubringen. In Halberstadt ist dadurch ein Projekt im Cecilienstift entstanden bei dem unter Beteiligung von Menschen mit Behinderung ein Lied komponiert und ein Tanz einstudiert wurde. Dieses Lied wurde mehrmals gespielt und alle waren eingeladen mitzusingen und mitzutanzen. Hier kann man ein Video anschauen: Video Host Town Song
Außerdem gab es Englisch und Französischkurse, um Grundlagen der beiden Sprachen zu erlernen. So konnten Beschäftigte der Diakonischen Werkstätten in Halberstadt und Bewohner der Stiftung Neinstedt einfache Wörter in Englisch und Französisch sagen. Zusätzlich wurden Karten mit kurzen Sätzen und Bildern in den verschiedenen Sprachen an die Delegationen verteilt.
Große Freude auf allen Seiten
Insgesamt waren die Hosttown-Tage ein voller Erfolg. Die Gäste haben einen sehr guten Eindruck gewinnen können, warum der Harz so beliebt ist. Außerdem wurden Kontakte geknüpft, sodass vielleicht auch in Zukunft internationale Freundschaften entstehen. Was für die Menschen hier vor Ort bleibt, sind tolle Erinnerungen an zwei sehr aufregende Tage und viele spannende Begegnungen mit den Gästen. Außerdem möchte der HAT 1861 weiterhin ein Angebot für Menschen mit Behinderung anbieten, die Wanderung mit Stempelheft soll zugänglicher für Menschen mit Behinderung gemacht werden und das Lied bleibt den Halberstädtern ebenfalls, um es immer wieder aufzuführen. Das Sportfest in Halberstadt soll alle zwei Jahre durchgeführt werden. In Quedlinburg sollen die Angebote der Englischkurse weitergeführt werden und die Lyonel-Feininger Galerie möchte Führungen in einfacher Sprache anbieten. Auf diese Weise hinterlassen die Hosttowntage nicht nur tolle Erinnerungen, sondern aus der Zusammenarbeit sind auch tolle inklusive Projekte für die Zukunft entstanden.
Leichte Sprache:
Hosttown ist ein Wort in Englisch.
Es bedeutet Stadt und Gastgeber.
Halberstadt
und Quedlinburg
und Thale sind die Städte.
Die Gäste sind aus Afrika.
Sie freuen sich und
Sie machen Sport zusammen.
Und feiern ein Fest.
Gäste und andere Menschen tanzen
Und singen zusammen.