Pressemitteilungen des Landkreises Harz

Hier finden Sie die aktuellen Pressemitteilungen aus 2024. Im Archiv finden Sie Pressemitteilungen aus 2023.

 

Michael Randhahn-Schülke
Telefon: 03941 5970-4208

Franziska Banse
Telefon: 03941 5970-4209

Julia Heinrich
Telefon: 03941 5970-4206

E-Mail: pressestelle@kreis-hz.de 

Krisenstab Wald zieht erste Jahresbilanz 2023 - Aufforstung in Harzer Wäldern geht zügig voran

Trendwende bei der Entwicklung des Baumbestandes in den Harzer Wäldern – nachdem die Größe der Kahlflächen in den vergangen Jahren im Landkreis Harz immer mehr zugenommen hatte, zeichnet sich nun langsam eine positive Entwicklung ab. Das ist die erste, noch nicht abschließende Bilanz des Krisenstabs Wald für das Jahr 2023. Bei seiner Sitzung am 23. November in Königshütte unter der Leitung von Landrat Thomas Balcerowski standen die aktuellen Zahlen zum Baumbestand, Informationen zu Aufforstungsprojekten und der Ausblick auf das kommende Jahr auf der Agenda.

Die Prognose sei positiv, denn die Größe der Kahlflächen habe in diesem Jahr ihren Höhepunkt, den sogenannten Kulminationspunkt, erreicht. Da die Wiederaufforstungsmaßnahmen erste Wirkung zeigen und weitere flächendeckende Baumpflanzungen geplant seien, könne man davon ausgehen, dass sich der Baumbestand in den Harzer Wäldern in den kommenden Jahren stabilisiert, erklärte Torsten Sinnecker, Leiter des Umweltamtes beim Landkreis Harz. Besonders betroffen vom massiven Baumsterben durch Trockenstress, Pilze, Borkenkäfer und andere Schädlinge sind nach wie vor die Fichte sowie Eichenarten und die älteren Jahrgänge der Rotbuche. Widerstandsfähiger hingegen zeigen sich Nadelbäume wie Douglasie, Kiefer oder Lärche und verschiedenste Laubbaumarten. Um dem Waldsterben entgegenzutreten, laufen bereits seit geraumer Zeit verschiedene Aufforstungsaktionen. Ein Mix aus verschiedenen Baumarten wie Lärche, Höhenkiefer, Weißtanne, Buche, Eiche, Winterlinde, Erle und Bergahorn sollen langfristig einen robusteren und klimatoleranten Mischwald hervorbringen.

Landrat Thomas Balcerowski lobte die fortlaufenden Anstrengungen bei der Neu- und Wiederbepflanzung in den Harzer Wäldern ausdrücklich: „Dank der umfassenden Maßnahmen aller Waldbesitzer sowie durch spendenbasierte Projekte konnte dem Waldsterben in unserem Landkreis massiv entgegengetreten werden“, so der Landrat. „Ebenso möchte ich mich bei allen Ehrenamtlichen, gemeinnützigen Vereinen und Unternehmen bedanken, die mit Spenden oder eigenen Mitteln für einen Fortbestand des Waldes im Einsatz sind.“

„Bisher konnten durch vier spendenfinanzierte Initiativen die Kommunalwaldflächen bei Ilsenburg, Quedlinburg und Königshütte aufgeforstet werden“, erklärte Klaus Dumeier als Geschäftsführer der Harzer Wandernadel GmbH. In der Nähe der Königshütter Talsperre machte die Finanzierung durch die Fels-Werke GmbH aus Rübeland eine Wiederaufforstung von mehr als fünf Hektar Fläche möglich. Im gesamten Landkreis Harz seien für 2024 weitere Aktionen geplant. Langfristig sollen so circa 2 000 Hektar Waldfläche pro Jahr aufgeforstet werden.Die untere Forstbehörde des Landkreises Harz rechnet mit einer Regeneration in den kommenden sieben bis zehn Jahren. Dafür müssen die jungen Kulturen über die nächsten Jahre fortlaufend gepflegt und gesichert werden.

Aktuelle Daten zu Kahl- und Wiederaufforstungsflächen:

Kahlflächengröße         

  • 2020: 15.800 ha
  • 2021: 19.800 ha
  • 2022/23: 20.400 ha

Die Gesamtwaldfläche (Landkreis Harz ohne Nationalpark) beträgt ca. 77.000 ha, davon sind aktuell rund 26,5 Prozent Kahlflächen.

Wiederaufforstung

  • Zeitraum 2021 ca. 1.200 ha
  • Zeitraum 2022 ca. 1.600 ha
  • Zeitraum 2023 geschätzt ca. 1.800-2.200 ha