750-Tonnen-Kran hebt Friedensbrücke bei Neinstedt aus
Es kommt im Landkreis Harz nicht oft vor, dass eine 140 Jahre alte und rund 50 Tonnen schwere Stahlbrücke aus ihren Verankerungen gehoben wird. Am Dienstag, 19. Dezember, wird die denkmalgeschützte Friedensbrücke zwischen Weddersleben und Neinstedt abheben, um sich einer umfangreichen Sanierung zu unterziehen.
Dazu wird ab 10 Uhr ein extra aufgebauter 750-Tonnen-Schwerlastkran die 31,5 Meter lange und rund sechs Meter breite Friedensbrücke in einem Stück aus ihren Widerlagern heben. Sie schwebt dann auf vier Stahlblöcke, die auf einem abgeschotterten Platz auf der Wedderslebener Seite aufgestellt wurden.
Zum Ausheben der Friedensbrücke veranstaltet der Förderverein vor Ort ein Brückenfest. Bürgerinnen und Bürger aus Weddersleben, Neinstedt und Umgebung sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.
Umrahmt wird das Fest mit einem kleinen Programm der ortsansässigen Schul- und Kita-Kinder.
Hintergrund
Der Landkreis Harz als Eigentümer musste die denkmalgeschützte Brücke über der Bode zwischen Neinstedt und Weddersleben seit der Fertigstellung der Ortsumgehung Neinstedt sperren, da ihr baulicher Zustand zuletzt nicht mehr verkehrssicher war. Bereits 2020 bemühte sich der Landkreis Harz um eine Landesförderung. 2023 wurde ein erneuter, nun positiv beschiedener Versuch unternommen. Die Untere Denkmalschutzbehörde beim Landkreis Harz sowie das Landesamt für Denkmalpflege befürworten das Vorhaben.
Jetzt greift der umfangreiche Sanierungsplan, bei dem abschnittsweise die historische Brückenkonstruktion – die Parabelbrücke wurde von der Dortmunder Union hergestellt und tat seit 1884 ihren Dienst - aufgearbeitet werden soll. Erklärtes Ziel ist es, diese Brücke nach Abschluss der Arbeiten als Geh- und Radwegbrücke wieder in Betrieb zu nehmen.
Das Amt für Hoch- und Tiefbau beim Landkreis Harz begleitet die Maßnahmen an der Brücke, deren Sanierung über dem Gewässer deutlich aufwendiger und risikoreicher wäre, als auf dem vorbereiteten Stellplatz auf dem benachbarten Brückenvorplatz.
Die ersten Abbau- und Umlagerungsmaßnahmen werden vom Land Sachsen-Anhalt aus Mitteln des Denkmalschutzes finanziell unterstützt.