Ausbruch der Fischseuche IHN im Landkreis Harz amtlich festgestellt
In einem Aquakulturbetrieb mit angegliedertem Angelteich im Landkreis Harz wurde das Virus der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose (IHN) bei Regenbogenforellen nachgewiesen und damit der Ausbruch der Tierseuche am 13.11.2023 festgestellt. Der Betrieb unterliegt bis auf Weiteres der amtlichen Sperre.
Die Fischseuche IHN ist nicht auf den Menschen übertragbar und stellt für Menschen keine gesundheitliche Gefahr dar.
Nachdem bereits im Jahr 2021 Fische mehrerer Betriebe in Sachsen-Anhalt positiv auf das Virus untersucht wurden, ist die Tierseuche nun erneut im Landkreis Harz nachgewiesen worden. Sehr wahrscheinlich gelangte das Virus durch Fischzukäufe aus Dänemark in den Bestand. Durch zahlreiche Ausbrüche der Seuche im gesamten Land im Frühling und Herbst 2021 verlor Dänemark seinen Status als frei von dieser Seuche, erlangte ihn anschließend nach umfangreicher Sanierung zurück.
Bei dem Erreger der IHN handelt es sich um ein behülltes Einzelstrang-RNA-Virus der Familie der Rhabdoviren, welches vorwiegend Lachsartige, wie z.B. Lachse und Regenbogenforellen, befällt. Aber auch andere Fischarten können das Virus übertragen ohne selbst daran zu erkranken. Die IHN verursacht weltweit in Fischzuchtanlagen große wirtschaftliche Schäden, ebenso können auch wildlebende Fische betroffen sein. Deshalb zählt die Krankheit weltweit zu den anzeigepflichtigen Tierseuchen. Für den Menschen ist der Erreger ungefährlich.
Hohe Verluste durch die IHN treten vor allem bei sehr jungen Fischen auf, erwachsene Fische können die Infektion überstehen und als Überträger erneut Viren ausscheiden. Neben Fisch zu Fisch-Kontakt und infizierten Fischeiern können auch Wasser aus infizierten Anlagen, kontaminierte Geräte und Parasiten bei der Übertragung eine Rolle spielen.
Klinisch auffällig sind insbesondere sich absondernde Fische, Dunkelfärbungen der Haut, Glotzaugen sowie durch Blutarmut hervorgerufene blasse Kiemen und andere blasse Organe. Zudem können feine Blutungen in Darmfett, Muskulatur und Flossenansätzen auftreten. Im chronischen Stadium kann es zu zentralnervösen Störungen mit ungewöhnlichen Schwimmbewegungen kommen.
Bei Verdacht auf eine Fischseuche ist unmittelbar Kontakt mit dem Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Harz aufzunehmen.
Telefon 03941 5970-4461 oder-4490