Denkmalschutz

Der Landkreis Harz ist eine der denkmalreichsten Regionen in Sachsen-Anhalt: Mit über 5.000 Einzeldenkmalen und 550 Denkmalbereichen, eingebettet in eine abwechslungsreiche und reizvolle Landschaft, sind es zahlreiche Kirchen und Klöster, Schlösser, Parks und Burgen, historischen Industrie- und Produktionsanlagen sowie architektonisch wertvolle Fachwerkstädte und Einzeldenkmale, die als Zeugnisse einer wechselvollen Geschichte erhalten geblieben sind.

Aber auch der hochwertige und dichte Bestand an archäologischen Kulturdenkmalen ist einzigartig: Das Harzvorland mit seinen fruchtbaren Schwarzerdeböden gehört zu den bedeutendsten Fundregionen Sachsen-Anhalts. Die ältesten Funde von altsteinzeitlichen Jägern stammen aus dem Bereich der Teufelsmauer bei Weddersleben und bis auf den heutigen Tag finden Archäologen immer wieder neue Zeugnisse der frühen Besiedlungsgeschichte aus allen Zeitepochen.

Der Denkmalschutz will diese historische Substanz und damit wertvolle Wissensbestände erhalten, zugleich aber eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen und fördern. Auf seinem Gebiet im Landkreis Harz ist das Sachgebiet Denkmalschutz  die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde und damit für die Umsetzung von denkmalschutzrechtlichen Regelungen zuständig. Dazu gehört neben denkmalrechtlichen Genehmigungen und Bescheinigungen auch die Beratung in denkmalrechtlichen Angelegenheiten, etwa welche Fördermöglichkeiten und Steuervorteile es für denkmalgeschützte Immobilien gibt.

Darüber hinaus verfügt der Landkreis Harz als einziger Landkreis in Sachsen-Anhalt über eine eigene Kreisarchäologie, die sowohl notwendige archäologische Grabungen im Vorfeld von Baumaßnahmen koordiniert und betreut, als auch eventuelle Funde sichert und die notwendigen Dokumentationen veranlasst und durchführen lässt. ...

Links:

Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt (Obere Denkmalschutzbehörde)

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

Denkmalbörse des Landesverwaltungsamtes

Für grundlegende Informationen, beachten Sie bitte auch unsere Rubrik "Häufig gestellte Fragen".

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Denkmalschutz

Der Bestand an Festungen, Schlössern und Burgruinen in und um den Harz kann sich durchaus mit den bekannten Burgenlandschaften an Rhein und Mosel messen. Die schönsten und wichtigsten Anlagen von den vor- und frühgeschichtlichen Wallanlagen über die Kaiserpfalzen der Ottonen, die mittelalterlichen Feudalburgen und barocken Festungen bis zum romantischen Schloss sind im gesamten Harz touristisch erschlossen. Dazu kommen unzählige verwunschene Burgruinen, die individuell entdeckt werden wollen und den Harz zur herausragenden Burgenlandschaft Mitteldeutschlands machen. Mehr als 200 Burgen, Schlösser und Burgruinen sind allein im Landkreis Harz bekannt. So gilt das Schloss Wernigerode, ursprünglich aus einer im 12. Jahrhundert erbauten Burg hervorgegangen und im 19. Jahrhundert vom Blankenburger Architekten Carl Frühling zu einem historisierenden Märchenschlosses umgebaut, als das „Neuschwanstein am Harz“. Alljährlich erfreuen sich zahlreiche Besucher an den Schlössern in Quedlinburg, Blankenburg, Ballenstedt und Harzgerode oder besuchen mittelalterliche Wehranlagen wie die Burg Falkenstein, die Konradsburg bei Ermsleben oder die Burg- und Festungsanlage Regenstein bei Blankenburg. In der Westerburg bei Dedeleben kann man sogar als Hotelgast übernachten. Das Große Schloss Blankenburg, die Wasserburg in Zilly oder das Schloss Hessen sind Beispiele dafür, wie engagierte Heimatvereine und tatkräftige ehrenamtliche Helfer sich für den Erhalt ihrer geschichtsträchtigen Bauten einsetzen. In Blankenburg koordiniert der gemeinnützige Verein „Rettung Schloss Blankenburg e.V.“ seit 2005 die zum Erhalt dringend notwendigen Sicherungsarbeiten am Großen Schloss in eigener Regie.

Der Dom zu Halberstadt und die Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg genießen nicht nur wegen ihrer einzigartigen Kirchenschätze, sondern auch wegen ihrer reichen Bauplastik und den wertvollen mittelalterlichen Glasmalereien Weltruhm. Einer der frühsten protestantischen Kirchenbauten befindet sich mit der St. Stephanikirche in Osterwieck und in der Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode wurde erst vor wenigen Jahren die älteste Nachbildung des Heiligen Grabes nördlich der Alpen aufwändig restauriert. Ein besonderes Kleinod ist der ehemals im Wald versteckte kaiserzeitliche Nachbau einer nordischen Stabkirche bei Güntersberge. Um diesen für die Nachwelt zu erhalten, ist ein gemeinnütziger Verein tätig geworden, der im Jahr 2022 die Umsetzung des kleinen Gotteshauses in die Ortslage Stiege veranlasst hat.

Vor allem aber ist der Harz für seine reichhaltige und bunte Fachwerklandschaft bekannt: Als größtes Flächendenkmal Deutschlands ist die UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg ein herausragendes Denkmal der Stadtbaugeschichte mit flächendeckend-bewahrter historischer Bausubstanz. Der mittelalterliche Stadtgrundriss mit einem einzigartigen Bestand an Fachwerkbauten aus acht Jahrhunderten, bekrönt von der mächtigen Stiftskirche und dem Schloss, ist eingebettet in eine abwechslungsreiche, von moderner Industrialisierung weitgehend verschont gebliebenen Landschaft. Auch Wernigerode, als ‚bunte Stadt am Harz‘ bekannt, lädt mit zahlreichen Fachwerkhäusern, seinem Schloss und den lebhaften Gassen zum Verweilen ein. Kunstfertigkeit und Wertigkeit des Fachwerkbaus lassen sich hier an so prägnanten Gebäuden wie dem weltweit bekannten Rathaus von Wernigerode bestaunen. Die Deutsche Fachwerkstrasse führt im Harzkreis auch in die kleine Stadt Osterwieck, die mit rund 400 Fachwerkhäusern ihr historisches Stadtbild bewahren konnte. In Osterwieck findet man zudem eine einzigartige Anzahl an Fachwerkbauten der Renaissance. Die ehemaligen Residenzstädte Blankenburg und Ballenstedt hingegen überraschen nicht nur mit ihren barocken Schlossanlagen und Parks, sondern auch mit ihren zahlreichen gründerzeitlichen Prachtbauten.

Die Einwohner des Landkreises sind stolz auf ihre Städte und Gemeinden und so gehen die Menschen verantwortungsbewusst und mit großer Wertschätzung an die Sanierung der historischen Bausubstanz. Weil Denkmalschutz nur funktioniert, wenn Behörden und Eigentümer eng zusammenwirken und die Öffentlichkeit einbezogen wird, werden viele Möglichkeiten genutzt, um für den Erhalt unseres baulichen Erbes zu werben und die Menschen für den Erhalt ihres kulturellen Erbes zu sensibilisieren. Eine der Möglichkeiten ist der alljährlich am zweiten Septemberwochenende bundesweit organisierte „Tag des Offenen Denkmals“, der sich in unserem Landkreis großer Resonanz erfreut. Selbst Kenner der Denkmallandschaft sind immer wieder überrascht von den neuen Einblicken in noch unbekannte Objekte und den unzähligen privaten Aktivitäten, sowie den Ideen und Aktionen, mit denen Vereine zum Erhalt oder zur Sanierung der Denkmalsubstanz beitragen.

Es ist immer lohnenswert, im Harz auf Entdeckungsreise zu gehen und den Hauch der Geschichte auf Schritt und Tritt zu spüren.

Links:

Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt (Obere Denkmalschutzbehörde)

Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt

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