Petitionsausschuss unterstützt Umbaupläne für zusätzliches Gebäude der Lakomy-Schule
In das Ringen zur Verbesserung der seit Jahren angespannten Raumsituation der Lakomy-Schule in Halberstadt kommt Bewegung: Der Petitionsausschuss des Landtages hat seine Unterstützung zugesagt. Konkret geht es dabei um die Pläne des Landkreises Harz, die Kindertagesstätte „Sputnik“ zu einem zusätzlichen Schulgebäude der benachbarten Förderschule „Reinhard Lakomy“ umzubauen. Dafür soll das Land Fördermittel bereitstellen, erklärte Landrat Thomas Balcerowski im Ergebnis der Sitzung des Petitionsausschusses in Magdeburg. Ohne Fördermittel, das machte er noch einmal auf der Sitzung sehr deutlich, sei der Landkreis Harz aus eigener Finanzkraft nicht in der Lage, die Raumsituation zu verbessern. Landrat Balcerowski betonte: „Der Landkreis Harz hat die Lakomy-Schule im Investitionsplan des Haushaltsentwurfes 2025 eingeplant. Jetzt ist es am Land, dieses dringende Schulbauvorhaben in der Kreisstadt mit Fördermitteln auch Wirklichkeit werden zu lassen.“
Demnach ist nunmehr fest vereinbart worden, auf einer gemeinsamen Sitzung von Landkreis Harz, Stadt Halberstadt und Landesministerien noch vor Ostern Details etwa zu den Fördermittelanträgen der rund 4,2 Millionen Euro teuren Schulbau-Maßnahme in Halberstadt abzustimmen. In Kürze wolle der Landkreis entsprechende Förderanträge bei der Investitionsbank einreichen. Denkbar sei nach Worten Balcerowskis eine 85- Prozent-Förderung über das Programm „Schul(frei)räume“ oder einer 90-Prozent-Förderung über das Programm „Öffizienz“.
Landrat Balcerowski rechnet mit einer Entscheidung über die Landesförderung noch im Jahr 2025. „Das würde den Start der Bauarbeiten noch in diesem Jahr bedeuten“, stellte er in Aussicht. Ziel sei die Inbetriebnahme zum Schuljahresstart 2026/27, um die von Schülern, Eltern und Lehrern seit langem beklagte Raumsituation der Förderschule endlich zu entspannen.
In dem künftigen Schulgebäude in der Maxim-Gorki-Straße stehen auf drei Etagen rund 1 700 Quadratmeter zur Nutzung als Klassenräume, Lehrküche, Mehrzweckräume und Sanitärbereiche zur Verfügung. Außerdem verfügt das Grundstück über eine großzügige Außenanlage. Es ist rund 300 Meter fußläufig von der Reinhard-Lakomy-Schule in der Juri-Gagarin-Straße entfernt.
Hintergrund
Die Förderschule Lakomy steht vor einer erheblichen Raumproblematik; Grund sind gestiegene Schülerzahlen und zu wenige Räume. Das Hauptgebäude bietet nur Platz für 12 von 24 Klassen. Aktuell besuchen 156 Schüler die Schule, die auf vier Standorte verteilt sind. Die Prognose der Schülerzahlen bleibt bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts relativ hoch: (2025/26: 157 in 24 Klassen; 2029/30: 149 in 23 Klassen; 2024/2035: 138 in 21 Klassen).
Diese Entwicklung zeigt den immensen Bedarf an Förderangeboten. Der Landkreis Harz als Schulträger steht vor der großen Herausforderung, genügend Raum für alle Klassen zu schaffen. Dabei arbeitet er eng mit der Schulleitung der Förderschule an einer möglichen Lösung.
Seit Jahren wird die Situation auch durch das Landesschulamt bemängelt. Es wurde zusätzlich ein Petitionsausschuss einberufen. Bis zum Juli 2027 liegt die Genehmigung zur Fortführung der befristeten Außenstellen vom Landesschulamt vor. Um den steigenden Bedarf zu decken, wurden Räume in benachbarten Schulen hergerichtet, zunächst sechs Klassenräume in der Förderschule Albert- Schweitzer, später noch zwei Räume in der Sekundarschule „Spiegel“, wo nachträglich Küchen installiert und zusätzlich eine Trainingswohnung angemietet wurde. Allerdings sind die befristeten Außenstellen mittelfristig keine Lösung.
Der Landkreis hat vier Lösungen erarbeitet. Diese reichen von einem Anbau, über die Nutzung des Gymnasiums Thale als Außenstelle, die Nutzung und Sanierung bestehender Gebäude in der Umgebung bis zur Errichtung einer vierten Förderschule. Im Petitionsausschuss wurde die Variante 3 favorisiert, also die Nutzung und Sanierung bestehender Gebäude in der Umgebung.